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Häufige CyberSecurity Fehler bei mittelständischen Unternehmen

INHALTSVERZEICHNIS
häufige Fehler

Mittelständische Unternehmen sind oft das Ziel von Cyberangriffen, da sie wertvolle Daten besitzen, aber möglicherweise nicht die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen größerer Organisationen implementiert haben.

Die drei größten Fehler sind dabei sicherlich das Unterschätzen der eigenen Attraktivität als Ziel, der Mangel an Bewusstseinsbildung der eigenen Mitarbeiter sowie die Unzureichende Investition in Sicherheitstechnologien und -prozesse.

In den folgenden Kapiteln erklären wir einige der häufigsten Cybersicherheitsfehler, die mittelständische Unternehmen machen und diskutieren auch Strategien, diese Fehler zu vermeiden (Mitigation)

Überschätzen der eigenen Resilienz

Mittelständische Unternehmen neigen dazu, ihre Fähigkeit, Cyberangriffe abzuwehren oder sich von diesen zu erholen, zu überschätzen. Diese Fehleinschätzung führt oft zu einer unzureichenden Investition in Cybersicherheitsmaßnahmen und Notfallpläne. Eine realistische Einschätzung der eigenen Cybersicherheitskapazitäten ist entscheidend, um angemessene Abwehrstrategien zu entwickeln und die Cyber-Resilienz zu stärken.

Beispiel: Wir haben eine gute Backup-Strategie, uns kann nichts passieren. Der Unternehmer übersieht dabei, dass es nicht nur Ransomware Angriffe gibt.

Bedrohung: Hoch. Diese Haltung kann zu mangelnder Vorbereitung führen.

Behebung: Einfach bis Mittel. Regelmäßige Risikobewertungen und Penetrationstests können helfen, eine realistische Einschätzung der eigenen Sicherheitslage zu erhalten.

Strategien: Implementierung kontinuierlicher Bewertungsprozesse; Schulung der Führungskräfte über Cyberrisiken.

Veraltete Software und Systeme

Die Nutzung veralteter Software und Systeme ohne regelmäßige Updates und Patches macht Unternehmen anfällig für bekannte Sicherheitslücken, die von Cyberkriminellen einfach und teils automatisiert ausgenutzt werden können. Dieses Risiko kann durch ein konsequentes Patch-Management und die Investition in aktuelle Technologien minimiert werden. Unternehmen müssen die Wichtigkeit der Softwareaktualisierung erkennen und in ihre IT-Infrastruktur investieren.

Beispiel: Der Einsatz einer Software, die einmal gekauft wurde, aber nicht die regelmäßig upgedatet wird. Oder auch der Einsatz von veraltetem Betriebssystem in einer Produktionssteuerung.

Bedrohung: Hoch. Angreifer nutzen bekannte Schwachstellen in älteren Systemen.

Behebung: Mittel. Erfordert Investitionen in neue Technologien und regelmäßige Updates.

Strategien: Etablieren eines regelmäßigen Update- und Patch-Management-Programms; Investition in moderne Technologien.

Mangel an regelmäßiger Sicherheitsschulung und fehlendes Bewusstsein für Phishing-Angriffe

Ein signifikantes Risiko für mittelständische Unternehmen ist das fehlende Bewusstsein und die Schulung der Mitarbeiter in Bezug auf Cybersicherheitsbedrohungen, insbesondere Phishing-Angriffe. Regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsprogramme sind essentiell, um Mitarbeiter zu befähigen, verdächtige Aktivitäten zu erkennen und richtig darauf zu reagieren. Ein informiertes Team ist eine der besten Verteidigungslinien gegen Cyberangriffe.

Beispiel: Ein Mitarbeiter erhält eine E-Mail, die scheinbar von der HR-Abteilung kommt, und übersieht teils offensichtliche Anzeichen für Phishing.

Bedrohung: Hoch. Menschen sind oft das schwächste Glied.

Behebung: Einfach. Regelmäßige Schulungen können das Bewusstsein und die Wachsamkeit erhöhen.

Strategien: Entwicklung eines kontinuierlichen Schulungsprogramms; regelmäßige Phishing-Simulationen.

Unsichere Passwörter und mangelnde Authentifizierungsverfahren

Viele Unternehmen vernachlässigen die Bedeutung starker Passwörter und umfassender Authentifizierungsverfahren. Schwache Passwörter und fehlende mehrstufige Authentifizierungsmechanismen (MFA) erleichtern Cyberkriminellen den unbefugten Zugang zu Systemen und Daten. Die Implementierung von Richtlinien für starke Passwörter und Multi-Faktor-Authentifizierung kann die Sicherheit signifikant erhöhen.

Beispiel: Ein Unternehmen überwacht nicht die Loginversuche seiner E-Mail Konten und übersieht dabei, dass ein Angreifer schon seit langer Zeit versucht von der Ferne (mittels Brute-Force) ein Passwort herauszufinden.

Bedrohung: Hoch. Ermöglicht den einfachen Zugriff auf sensible Informationen.

Behebung: Einfach. Richtlinien für starke Passwörter und Multi-Faktor-Authentifizierung sind leicht umzusetzen.

Strategien: Durchsetzung einer starken Passwortpolitik; Implementierung von Multi-Faktor-Authentifizierung.

Mangelnde Vorbereitung und unzureichende CyberSecurity Strategie

Das Fehlen einer umfassenden Cybersecurity-Strategie und Notfallvorbereitung lässt Unternehmen bei Cyberangriffen verwundbar. Eine strategische Planung, die Identifizierung kritischer Assets, die Entwicklung eines Incident Response Plans, die Entwicklung eines Business Continuity Plans und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen sind entscheidend, um Risiken zu minimieren und schnell auf Vorfälle reagieren zu können.

Beispiel: Nach einem erfolgreichen Cyberangriff verliert das Unternehmen wertvolle Zeit indem es erst herausfinden muss, Was las erstes zu machen ist und was unbedingt zu vermeiden ist, wer ihnen helfen kann das Problem zu lösen, und vieles andere mehr.

Bedrohung: Hoch. Ohne Strategie sind Unternehmen schlecht auf Angriffe vorbereitet.

Behebung: Mittel. Erfordert Zeit und Ressourcen, um eine umfassende Strategie zu entwickeln.

Strategien:

Erstelle umfassende Sicherheitsrichtlinien, die klare Anweisungen zur Handhabung sensibler Daten, zum Zugriff auf das Firmennetzwerk und zur Nutzung von Geräten und Software enthalten. Diese Richtlinien sollten regelmäßig aktualisiert werden.

Führe regelmäßige Sicherheitsaudits durch, um Schwachstellen in der IT-Infrastruktur zu identifizieren. Nutze dabei sowohl interne als auch externe Ressourcen für eine umfassende Bewertung.

Implementiere Richtlinien und Technologien zur Sicherung von Endgeräten, einschließlich der Verschlüsselung von Daten, der Verwendung von Antivirus-Software und der Sicherung von Mobilgeräten und Laptops. Berücksichtige auch die Sicherheit von Homeoffice-Arbeitsplätzen.

Nichtbeachtung von Insider-Bedrohungen

Insider-Bedrohungen, sei es durch Fahrlässigkeit oder bösartige Absichten von Mitarbeitern, werden oft übersehen. Die Implementierung strenger Zugangskontrollen, die Überwachung von Benutzeraktivitäten und regelmäßige Sicherheitsaudits können dazu beitragen, Risiken von innen zu minimieren.

Beispiel: in unzufriedener Mitarbeiter hat weiterhin Zugang zu sensiblen Daten.

Bedrohung: Mittel bis Hoch. Insider haben oft direkten Zugang zu sensiblen Informationen.

Behebung: Mittel. Erfordert eine Kombination aus Technologie, Prozessen und Schulungen.

Strategien: Implementierung von Zugriffskontrollen; regelmäßige Überprüfung von Berechtigungen.

Unzureichendes Backup

Eine unzureichende Backup-Strategie gefährdet die Fähigkeit eines Unternehmens, nach einem Datenverlustereignis schnell wieder operativ zu sein. Regelmäßige, sichere und redundant ausgelegte Backups sind unerlässlich, um kritische Daten vor Ransomware-Angriffen und anderen Katastrophen zu schützen.

Beispiel: Nach einem Datenverlust durch einen Hardwaredefekt kann das Unternehmen die Daten nicht wiederherstellen, was zum Verlust wichtiger Kundenbeziehungen führt.

Bedrohung: Hoch. Datenverlust kann katastrophale Folgen haben.

Behebung: Einfach bis Mittel. Automatisierte Backup-Lösungen sind verfügbar und leicht zu implementieren.

Strategien: Einrichtung automatisierter Backup-Prozesse; regelmäßige Tests der Wiederherstellbarkeit.

Ignorieren von Software-Schwachstellen und fehlendes Schwachstellenmanagement

Das Ignorieren von Software-Schwachstellen und das Fehlen eines effektiven Schwachstellenmanagements können Unternehmen einem erheblichen Risiko aussetzen. Ein proaktiver Ansatz zur Identifizierung und Behebung von Schwachstellen durch regelmäßige Sicherheitsbewertungen und Patches ist entscheidend, um die Systeme sicher zu halten.

Beispiel: Schwachstellen, die man nicht kennt, kann man nicht behandeln. Der Angreifer findet diese jedoch heraus und kann sie oft automatisiert ausnutzen.

Bedrohung: Hoch. Offenlässt Unternehmen bekannten Risiken.

Behebung: Mittel. Erfordert kontinuierliche Überwachung und schnelles Handeln.

Strategien: Etablieren eines Schwachstellenmanagement-Programms; regelmäßige Sicherheitsbewertungen.

Unzureichende Kontrolle über Drittanbieter und deren Sicherheitspraktiken

Viele Unternehmen vernachlässigen die Überprüfung der Sicherheitspraktiken ihrer Drittanbieter, was zu einer Kette von Schwachstellen führen kann. Eine sorgfältige Auswahl von Dienstleistern, regelmäßige Sicherheitsaudits und die Integration von Sicherheitsanforderungen in Verträge sind notwendig, um die Sicherheit der gesamten Lieferkette zu gewährleisten.

Beispiel: Ein Unternehmen nutzt einen Cloud-Dienstleister für die Speicherung von Kundendaten, ohne dessen Sicherheitspraktiken zu überprüfen.

Bedrohung: Mittel bis Hoch. Kompromittiert die Sicherheit der Lieferkette.

Behebung: Mittel. Erfordert Überprüfung und Management von Drittanbieter-Risiken.

Strategien: Durchführung von Sicherheitsaudits bei Drittanbietern; Einbeziehung von Sicherheitsanforderungen in Verträge.

Fehlende Netzwerksicherheit

Unzureichende Netzwerksicherheitsmaßnahmen, wie fehlende Firewall-Konfigurationen, ungesicherte Wi-Fi-Netzwerke und mangelnde Segmentierung, machen interne Netzwerke anfällig für Angriffe. Die Implementierung einer robusten Netzwerksicherheitsstrategie, die regelmäßige Überprüfung der Netzwerkkonfiguration und die Anwendung von Prinzipien der geringsten Berechtigungen können dazu beitragen, diese Risiken zu mindern.

Beispiel: Ein ungesichertes WiFi Netzwerk kann Angreifern Zugang zum eigenen Netzwerk ermöglichen. Fehlende Netzwerk-Segmentierung kann den Angreifern, die schon im Netzwerk sind zugriff auf alle anderen Systeme ermöglichen.

Bedrohung: Hoch. Offene Netzwerke sind anfällig für verschiedene Angriffsarten.

Behebung: Mittel. Erfordert Investitionen in Sicherheitstechnologien und -expertise.

Strategien: Implementierung von Firewalls und Intrusion Detection Systems; regelmäßige Netzwerküberwachung und -analysen.

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