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Maximale Cybersicherheit, minimaler Aufwand: DIN SPEC 27076 für Klein- und Kleinstunternehmen

INHALTSVERZEICHNIS
DIN SPEC 27076

Der DIN SPEC 27076 Standard richtet sich an Klein- und Kleinstunternehmen. Er legt spezifische Anforderungen fest, die diese Unternehmen bei der Bewertung und Verbesserung ihrer IT- und Informationssicherheit unterstützen sollen. Er wurde speziell für Unternehmen entwickelt, die sich bisher wenig oder gar nicht mit IT-Sicherheit beschäftigt haben und zielt darauf ab, das IT-Sicherheitsniveau im Mittelstand zu erhöhen.

Wie läuft das nach DIN SPEC 27076 ab?

Der Beratungsprozess hat generell die folgenden vier Schritte und dauert insgesamt etwa einen Tag. (3-4 Stunden Kick-Off und Assessment und 3-4 Stunden Analyse und Präsentation)

Was kostet es?

Es ist verpflichtend, dass der Geschäftsführer sowie der Verantwortliche für IT (gegebenenfalls der externe IT Beauftragte) beim Assessment teilnehmen. Der Berater benötigt für alle vier Schritte üblicherweise einen Personen-Tag. (Das Entspricht den externen Kosten von 1500 – 2500 EUR)

Was habe ich davon?

Da die verschiedenen Themen mit Punkte bewertet werden sieht man am Ende der Risikobewertung sehr gut, wo man steht. Auch ist Unterscheidung zwischen TOP-Anforderungen und regulären Anforderungen deutet schon während dem Assessment die Prioritäten der Anforderungen an. Die DIN SPEC 27076 schreibt konkret vor, wie der Bericht auszusehen hat. Somit ist das Ergebnis Vergleichbar und kann auch für die Dokumentation des Fortschritts bei einem Folge-Assessment herangezogen werden. Im Bericht werden auch konkrete Maßnahmenvorschläge angeführt.

Die drei Punkte: gemeinsames Gespräch, Bericht und Maßnahmenvorschläge sind konkrete Ergebnisse die dir helfen, die IT-Sicherheit deines Unternehmens systematisch zu verbessern und Risiken gezielt zu minimieren..

Basierend auf dem Assessment-Gespräch und den Maßnahmen im Bericht kann der Unternehmer seine eigene Roadmap entwickeln und beginnen die Cyber-Resilienz seines Unternehmens zu erhöhen.

Gibt es Förderungen?

Prinzipiell ist die Beratung zur Möglichkeit der Förderung ein Teil des Prozesses. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich gibt es einige Förderungen, die genau diesen Aspekt aufgreifen.

Cyber!Sicher der SFG

Ein Beispiel für eine Typische Förderung ist die Cyber!Sicher der SFG. Sie unterstützt mit der kleine und mittlere Unternehmen, die in ihre IT-Sicherheit investieren.

  • max. 30 % der anrechenbaren Projektkosten
  • max. 15.000 € Förderung

Das Projekt muss aus mehreren Komponenten Bestehen

  • Risikoanalyse (z.B. nach DIN SPEC 27076)
  • Sensibilisierungsmaßnahmen für Mitarbeiter
  • Umsetzung wenigstens eines Punktes aus den vorgeschlagenen Maßnahmen der Risikoanalyse

Welche Inhalte werden in der Bewertung besprochen

Der Anforderungskatalog ist das Kernstück des DIN SPEC 27076 und dient als Basis für die IT-Sicherheitsberatung. Er gliedert sich in verschiedene Themenbereiche, die alle relevanten Aspekte der Informationssicherheit abdecken. Jeder Bereich enthält spezifische Anforderungen, die das Unternehmen erfüllen sollte, um ein angemessenes Sicherheitsniveau zu erreichen. Diese Anforderungen sind praxisnah formuliert und ermöglichen auch Laien ein tiefes Verständnis der notwendigen Maßnahmen.

Die Anforderungen sind in sechs Hauptthemenbereiche unterteilt:

  • Organisation und Sensibilisierung
    Hier geht es um die Verantwortlichkeiten innerhalb der Firma, die Sensibilisierung der Mitarbeiter und die Schaffung einer Sicherheitskultur.
  • Identitäts- und Berechtigungsmanagement
    Dieser Bereich behandelt die Verwaltung von Benutzeridentitäten und Zugriffsrechten, um sicherzustellen, dass nur berechtigte Personen Zugang zu sensiblen Daten und Systemen haben.
  • Datensicherung
    Die regelmäßige Sicherung von Daten und Systemkonfigurationen ist essentiell, um im Falle eines Datenverlusts schnell reagieren zu können.
  • Patch- und Änderungsmanagement
    Regelmäßige Updates und Patches sind notwendig, um Sicherheitslücken zu schließen und die Systeme auf dem neuesten Stand zu halten.
  • Schutz vor Schadprogrammen
    Dieser Bereich fokussiert auf die Prävention und Erkennung von Malware und anderen schädlichen Programmen.
  • IT-Systeme und Netzwerke
    Die sichere Konfiguration und Überwachung von IT-Systemen und Netzwerkverbindungen sind hier das Hauptthema.

Von der Bewertung zur Aktion: Maßnahmen nach dem Assessment

Nach dem Beratungsprozess nach DIN SPEC 27076 stellt sich die Frage: Was nun? Die Ergebnisse des Assessments bieten eine wertvolle Grundlage, um die Cybersicherheitsstrategie deines Unternehmens gezielt zu stärken. Hier sind die entscheidenden Schritte, die du nach dem Assessment ergreifen solltest, um deine IT-Sicherheit nachhaltig zu verbessern.

1. Ergebnisanalyse und Priorisierung

Zuerst solltest du die im Bericht dargestellten Schwachstellen und Empfehlungen genau analysieren. Priorisiere die Maßnahmen basierend auf ihrem Risiko und ihrer Dringlichkeit. Hochriskante Schwachstellen erfordern sofortiges Handeln, während weniger kritische Punkte nachrangig behandelt werden können.

2. Erstellung eines Umsetzungsplans

Entwickle einen detaillierten Plan zur Behebung der identifizierten Schwachstellen. Dieser Plan sollte Zeitrahmen, benötigte Ressourcen (internes und externes Personal sowie Kosten für Software/Hardware/Services) und Zuständigkeiten klar definieren. Es ist wichtig, realistische Ziele zu setzen, um sicherzustellen, dass jede Maßnahme erfolgreich umgesetzt wird.

3. Implementierung der Sicherheitsmaßnahmen

Beginne mit der Umsetzung der geplanten Sicherheitsmaßnahmen. Dies kann die Aktualisierung von Software, die Stärkung von Netzwerksicherheit oder die Implementierung neuer Sicherheitstools umfassen.

Jedenfalls soll eine der Maßnahmen eine Awareness Maßnahme – wie z.B. die Schulung von Mitarbeitern – sein.

Wichtig ist, während der Implementierung regelmäßig den Fortschritt zu überwachen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.

4. Mitarbeiterschulung und Bewusstseinsbildung

Zwei wichtige Punkte:

  • Cybersicherheit muss Top-Down gelebt werden
  • Cybersicherheit ist nicht nur eine technische, sondern auch eine menschliche Herausforderung.

Schulungen und regelmäßige Informationsveranstaltungen sind essenziell, um das Bewusstsein und die Eigenverantwortung der Mitarbeiter zu stärken. Dies hilft, menschliche Fehler zu minimieren und die allgemeine Sicherheitskultur zu verbessern.

5. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung

Cybersicherheit ist ein fortlaufender Prozess. Regelmäßige Überprüfungen der Sicherheitsmaßnahmen und des Gesamtsystems sind notwendig, um auf neue Bedrohungen reagieren zu können. Planen Sie regelmäßige Follow-up-Assessments und passen Sie Ihre Strategien kontinuierlich an die sich ändernde Bedrohungslage an.

Weiterführende Links

Download der DIN SPEC 27076 bei DIN-Media.

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