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Cybersecurity KPIs: Erfolgsmessung leicht gemacht

INHALTSVERZEICHNIS
Cybersecurity KPIs

In einer Ära, in der digitale Gefahren ständig wachsen, ist es für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) entscheidend, eine proaktive Cybersicherheitsstrategie zu verfolgen. Ein Schlüsselelement dieser Strategie sind CyberSecurity KPIs (Key Performance Indicators), die messbare Einblicke in die Sicherheitslage eines Unternehmens bieten. Diese KPIs helfen, die Wirksamkeit von Sicherheitsmaßnahmen zu beurteilen und ermöglichen eine schnelle Reaktion auf potenzielle Schwachstellen. Trotz ihrer Bedeutung nutzen viele KMUs diese wichtigen Werkzeuge nicht effektiv. Dieser Artikel bietet einen Leitfaden, wie KMUs relevante Cybersecurity-KPIs identifizieren, implementieren und nutzen können, um ihre digitale Verteidigung zu stärken und sich in der digitalen Welt sicher zu bewegen.

Was muss ich bei der Einführung von CyberSecurity KPIs berücksichtigen?

Es gibt zwei Hauptarten von CyberSecurity KPIs: quantitative und qualitative. Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Erstellen der eigenen Cybersecurity KPIs ist die Verfügbarkeit der notwendigen Technologie zur Datenerfassung. Die Entscheidung für bestimmte KPIs muss daher auch die technologische Infrastruktur eines Unternehmens berücksichtigen.

Quantitative KPIs liefern messbare Daten, wie die Anzahl der abgewehrten Angriffe, die Zeit bis zur Erkennung eines Sicherheitsvorfalls oder die durchschnittliche Dauer bis zur Behebung eines Problems. Diese KPIs sind besonders wertvoll, weil sie klare, objektive Daten liefern, die zur Bewertung der Sicherheitslage herangezogen werden können.

Qualitative KPIs hingegen beziehen sich auf nicht messbare Aspekte der Cybersicherheit, wie die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit den Sicherheitsprotokollen oder das allgemeine Bewusstsein für Sicherheitsbedrohungen im Unternehmen. Obwohl schwieriger zu quantifizieren, sind sie ebenso wichtig, da sie Einblicke in die Sicherheitskultur und das Engagement des Unternehmens für Cybersicherheit bieten.

In der digitalen Arena zählen nicht nur die Schläge, die du austeilst, sondern die, die du verhindern kannst. Cybersecurity KPIs sind das Schwert und der Schild in diesem Kampf – sie messen nicht nur, wie gut du triffst, sondern wie geschickt du ausweichst und parierst. Nutze sie weise, um dein digitales Reich zu schützen.

Schlüssel-KPIs für KMUs

Zunächst muss man sich die einzelnen Bereiche ansehen aus denen man wichtige KPIs identifiziert. Viele der hier angeführten CyberSecurity KPIs sind in deinem Unternehmen nicht nutzbar, wenn ihr keine Methode habt quantitative Messungen durchzuführen. Eine Firewall, ein SIEM, ein EDR, eine NAC und andere technische Maßnahmen liefern auch die Daten für verständliche KPIs.

Hier ist eine nicht vollständige Liste von CyberSecurity KPIs, die möglich sind:

Bedrohungserkennung und -reaktion

  • Durchschnittliche Zeit bis zur Erkennung (Mean Time to Detect, MTTD): Die durchschnittliche Zeit, die benötigt wird, um eine Bedrohung zu erkennen.
  • Durchschnittliche Zeit bis zur Schadensbegrenzung (Mean Time to Contain, MTTC): Misst wie schnell ein Unternehmen in der Lage ist, eine Cyberbedrohung zu isolieren und einzudämmen.
  • Durchschnittliche Zeit bis zur Behebung (Mean Time to Respond, MTTR): Die Zeit, die von der Erkennung bis zur Behebung eines Sicherheitsvorfalls vergeht.

Netzwerksicherheit

  • Netzwerkverkehrs-Anomalien: Anzahl der erkannten ungewöhnlichen Aktivitäten im Netzwerkverkehr.
  • Intrusion Detection Rate: Prozentsatz der erfolgreich erkannten Eindringversuche.
  • Verfügbarkeit des Netzwerks: Prozentsatz der Zeit, in der das Netzwerk ohne Störungen verfügbar ist.

Endpunktsicherheit

  • Nicht identifizierte Geräte im internen Netzwerk: Es sollten nur Geräte im internen Netzwerk sein, welche di IT auch wirklich kennt.
  • Anzahl der infizierten Endgeräte: Anzahl der Geräte, die mit Malware infiziert wurden.
  • Patch-Management-Effizienz: Zeitraum zwischen der Verfügbarkeit eines Sicherheitspatches und dessen Anwendung.
  • Anteil der gesicherten Endgeräte: Prozentsatz der Endgeräte mit aktueller Antivirus-Software und anderen Sicherheitsmaßnahmen.

Datenschutz und Datenschutzverletzungen

  • Anzahl der Datenschutzverletzungen: Anzahl der Vorfälle, bei denen persönliche Daten kompromittiert wurden.
  • Zeit bis zur Meldung einer Verletzung: Zeitraum zwischen dem Auftreten und der Meldung einer Datenschutzverletzung.

Identitäts- und Zugriffsmanagement

  • Anzahl der Zugriffsverletzungen: Anzahl der Vorfälle, bei denen unbefugter Zugriff auf Systeme oder Daten erfolgte.
  • Anzahl der überprüften Identitäten: Anzahl der Benutzeridentitäten, die regelmäßig überprüft werden.

Anwendungssicherheit

  • Anzahl der gefundenen Schwachstellen in Anwendungen: Anzahl der identifizierten Sicherheitslücken in Softwareanwendungen.
  • Zeit bis zur Behebung von Schwachstellen: Durchschnittliche Zeit von der Entdeckung bis zur Schließung einer Schwachstelle.
  • Anzahl der sicherheitsrelevanten Code-Änderungen: Anzahl der durchgeführten Code-Änderungen zur Verbesserung der Sicherheit.

Cloud-Sicherheit

  • Anzahl der Cloud-Sicherheitsvorfälle: Anzahl der Vorfälle, bei denen Cloud-Ressourcen kompromittiert wurden.
  • Cloud-Konfigurationsfehler: Anzahl der Fehlkonfigurationen in Cloud-Umgebungen.

Compliance und Governance

  • Compliance-Rate: Prozentsatz der Einhaltung relevanter Sicherheitsstandards und -vorschriften.
  • Anzahl der Compliance-Verstöße: Anzahl der Vorfälle, bei denen gegen Compliance-Vorschriften verstoßen wurde.
  • Audit-Ergebnisse: Ergebnisse von internen und externen Sicherheitsaudits.

Schulung und Bewusstsein der Mitarbeiter

  • Teilnahmerate an Sicherheitsschulungen: Prozentsatz der Mitarbeiter, die an Sicherheitsschulungen teilgenommen haben.
  • Anzahl der durch Mitarbeiter verursachten Sicherheitsvorfälle: Anzahl der Vorfälle, die auf menschliches Versagen zurückzuführen sind.
  • Veränderung im Sicherheitsbewusstsein: Bewertung der Veränderung im Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter über die Zeit.

Vulnerability Management

  • Anzahl der identifizierten Schwachstellen: Gesamtzahl der erkannten Sicherheitsschwachstellen.
  • Schließungsrate von Schwachstellen: Prozentsatz der behobenen Schwachstellen im Verhältnis zur Gesamtzahl der identifizierten Schwachstellen.
  • Zeit bis zur Schwachstellenbehebung: Durchschnittliche Zeit von der Identifikation bis zur Behebung einer Schwachstelle.

Sicherheit der Lieferkette

  • Anzahl der Sicherheitsvorfälle in der Lieferkette: Anzahl der Vorfälle, die durch Dritte innerhalb der Lieferkette verursacht wurden.
  • Compliance-Rate der Lieferanten: Prozentsatz der Lieferanten, die die Sicherheitsanforderungen erfüllen.
  • Bewertung der Lieferantensicherheit: Durchschnittliche Sicherheitsbewertung der Lieferanten basierend auf Audits oder Bewertungen.

Krisenmanagement und Wiederherstellung

  • Wiederherstellungszeit nach einem Vorfall (Recovery Time Objective, RTO): Die Zeit, die benötigt wird, um nach einem Vorfall wieder betriebsbereit zu sein.
  • Effektivität des Notfallplans: Bewertung der Wirksamkeit des Notfallplans bei der Reaktion auf und Behebung von Sicherheitsvorfällen.
  • Anzahl der durchgeführten Notfallübungen: Anzahl der pro Jahr durchgeführten Notfallübungen

Implementierung von Cybersecurity KPIs

Hier nun die wichtigsten CyberSecurity KPIs unterschieden nach Zweck, Komplexität und Tools sowie einer kurzen Anleitung zur Implementierung.

Lass dich nicht von der Komplexität abschrecken. Jeder Schritt zur Verbesserung deiner Sicherheitsmaßnahmen ist ein Schritt weg vom Abgrund. Dein Engagement zählt, denn in der Stille der Zahlen findet sich die lauteste Antwort auf die Bedrohungen unserer Zeit.

Verbesserungsrate der Cybersicherheitskompetenz

Der KPI zur Wirksamkeit der Ausbildung misst, wie gut Schulungen das Bewusstsein und Verhalten der Mitarbeiter in Bezug auf Cybersicherheit verbessern.

  • Zweck: Misst den Erfolg von Cybersicherheitsschulungen durch Verhaltensänderung und Wissenszuwachs der Mitarbeiter.
  • Komplexität der Implementation: Mittel. Erfordert Vor- und Nachtests, regelmäßige Schulungen und Erfassung von Sicherheitsvorfällen.
  • Technische Tools: Lernmanagementsysteme (LMS), Umfrage-Tools, Analyse-Software für Sicherheitsvorfälle.

Um diesen KPI zu implementieren, startet man mit der Entwicklung eines umfassenden Schulungsprogramms, das regelmäßig aktualisiert wird. Vor und nach den Schulungen sollten Tests durchgeführt werden, um den Wissenszuwachs zu messen. Die Erfassung und Analyse von sicherheitsrelevanten Vorfällen vor und nach den Schulungen gibt Aufschluss über die Verhaltensänderung der Mitarbeiter. Für die Umsetzung sind ein Lernmanagementsystem (LMS) zur Verwaltung der Schulungen, Umfrage-Tools für Feedback und eine Analyse-Software zur Auswertung der Sicherheitsvorfälle notwendig.

Time to Detect, MTTD (Zeit bis zur Erkennung)

MTTD misst die durchschnittliche Zeitdauer zwischen dem tatsächlichen Auftreten eines Sicherheitsvorfalls und dem Moment seiner Entdeckung durch Sicherheitsmaßnahmen oder -teams. Diese Metrik spiegelt die Effektivität der Erkennungsfähigkeiten wider.

  • Zweck: Identifiziert die Effektivität der Erkennungsmechanismen eines Unternehmens.
  • Komplexität der Implementation: Mittel. Erfordert die Einrichtung und Konfiguration von Überwachungstools und Prozessen.
  • Technische Tools: SIEM-Systeme, Intrusion Detection Systeme (IDS).

Zur Implementierung der MTTD-Metrik solltest du ein zentrales Sicherheitsinformations- und Ereignismanagement (SIEM)-System einrichten, das Daten aus verschiedenen Quellen deines Netzwerks sammelt. Konfiguriere Echtzeit-Alarme und Dashboards, um ungewöhnliche Aktivitäten schnell zu erkennen. Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen der Erkennungsregeln sind erforderlich, um die Genauigkeit zu verbessern und die Erkennungszeit zu minimieren.

Mean Time to Contain, MTTC (Zeit bis zur Schadensbegrenzung)

MTTC bezeichnet die durchschnittliche Zeit, die benötigt wird, um einen Sicherheitsvorfall nach seiner Entdeckung zu isolieren oder einzudämmen, und verhindert so eine weitere Ausbreitung der Bedrohung im Netzwerk.

  • Zweck: Bewertet, wie schnell ein Unternehmen einen Vorfall isolieren kann, um Schäden zu minimieren.
  • Komplexität der Implementation: Mittel. Erfordert vorausschauende Planung und automatisierte Reaktionsfähigkeiten.
  • Technische Tools: Netzwerkzugangskontrolle (NAC), EDR-Systeme.

Für die MTTC-Implementierung ist es wichtig, automatisierte Tools für die sofortige Eindämmung einzusetzen, sobald ein Sicherheitsvorfall erkannt wird. Entwickle klare Prozesse und Richtlinien für die Eindämmung von Vorfällen und trainiere dein Sicherheitsteam in deren Anwendung. Nutze Technologien wie Endpoint Detection and Response (EDR) und Netzwerkzugangskontrolle (NAC), um die Ausbreitung von Bedrohungen zu verhindern.

Mean Time to Respond, MTTR (Zeit bis zur Behebung)

MTTR steht für die durchschnittliche Zeit, die von der Entdeckung eines Sicherheitsvorfalls bis zu seiner vollständigen Behebung vergeht. Sie misst die Reaktionsgeschwindigkeit und Effizienz des Sicherheitsteams bei der Vorfallsbewältigung.

  • Zweck: Misst die Effizienz des Reaktionsprozesses auf Vorfälle.
  • Komplexität der Implementation: Mittel bis hoch, abhängig von der Organisation und vorhandenen Prozessen.
  • Technische Tools: Incident-Response-Management-Tools, Forensik-Software.

Um MTTR effektiv zu implementieren, entwickle einen strukturierten Incident-Response-Plan, der klare Verantwortlichkeiten und Schritte zur Vorfallsbehebung festlegt. Investiere in Schulungen für dein Sicherheitsteam, um sicherzustellen, dass alle Mitglieder mit dem Plan vertraut sind und schnell handeln können.

Anzahl der Sicherheitsvorfälle

Diese Metrik zählt die Gesamtanzahl der innerhalb eines bestimmten Zeitraums identifizierten Sicherheitsvorfälle. Sie dient als Indikator für die aktuelle Sicherheitslage und hilft bei der Bewertung der Bedrohungsexposition.

  • Zweck: Dient als Indikator für die allgemeine Sicherheitslage und Trends.
  • Komplexität der Implementation: Niedrig bis mittel. Hängt von der vorhandenen Infrastruktur für Incident-Management ab.
  • Technische Tools: Incident-Management- und Dokumentationssysteme.

Implementiere ein zentrales Management-System für alle Sicherheitsvorfälle, um deren Erfassung, Klassifizierung und Analyse zu vereinfachen. Dies kann ein Teil deines SIEM-Systems oder eine dedizierte Incident-Management-Lösung sein. Stelle sicher, dass alle Teammitglieder wissen, wie und wann Vorfälle gemeldet werden sollen. Nutze die gesammelten Daten, um Sicherheitstrends zu analysieren und präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Anzahl der nicht identifizierten Geräte im internen Netzwerk

Diese Kennzahl erfasst die Anzahl der Geräte, die ohne vorherige Genehmigung oder Identifikation mit dem Netzwerk verbunden sind, und weist auf potenzielle Sicherheitsrisiken durch unbekannte oder nicht verwaltete Geräte hin.

  • Zweck: Erhöht das Bewusstsein für Sicherheitsrisiken durch unbekannte Geräte.
  • Komplexität der Implementation: Mittel. Erfordert fortlaufende Netzwerküberwachung und -verwaltung.
  • Technische Tools: Netzwerküberwachungstools, Netzwerkzugangskontrolle (NAC).

Setze Netzwerküberwachungstools und -protokolle ein, um Geräte automatisch zu erkennen, die sich mit deinem Netzwerk verbinden. Implementiere eine Netzwerkzugangskontrolle (NAC), um nicht autorisierte Geräte zu identifizieren und den Zugriff zu beschränken. Regelmäßige Netzwerkscans helfen, unbekannte Geräte zu identifizieren und zu klassifizieren, um potenzielle Sicherheitsrisiken zu minimieren.

Compliance-Rate

Die Compliance-Rate misst den Prozentsatz, zu dem ein Unternehmen die Einhaltung vorgeschriebener Sicherheitsstandards und -richtlinien erreicht. Eine hohe Compliance-Rate zeigt eine starke Übereinstimmung mit regulatorischen und branchenspezifischen Sicherheitsanforderungen.

  • Zweck: Gewährleistet, dass das Unternehmen gesetzliche und branchenspezifische Sicherheitsanforderungen erfüllt.
  • Komplexität der Implementation: Hoch. Erfordert umfassendes Verständnis von Standards und kontinuierliche Anpassungen.
  • Technische Tools: Compliance-Management-Software, Audit-Tools.

Beginne mit einer umfassenden Bewertung der aktuellen Sicherheitsstandards und Richtlinien im Vergleich zu den erforderlichen Compliance-Anforderungen. Implementiere ein Compliance-Management-System, das regelmäßige Selbstbewertungen, Audits und Berichte unterstützt, um die Einhaltung zu überwachen und zu dokumentieren. Nutze dein SIEM um Compliance Alarme mitzuloggen und zu reporten (Siehe auch OpenSource Lösung Wazuh). Schulungen und kontinuierliche Kommunikation über Compliance-Anforderungen an alle Mitarbeiter sind entscheidend, um die Compliance-Rate zu erhöhen.

Nutzung von KPIs zur Verbesserung der Cybersicherheit

Die sorgfältige Analyse und Interpretation von CyberSecurity KPIs ist entscheidend für die kontinuierliche Verbesserung der Cybersicherheitsmaßnahmen in deinem Unternehmen. KPIs bieten wertvolle Einblicke in die Effektivität deiner Sicherheitsstrategie und ermöglichen es dir, proaktiv Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen. Hier sind einige Tipps und Beispiele, wie du KPIs nutzen kannst, um die Sicherheit deines Unternehmens zu stärken:

Tipps zur Interpretation von gesammelten Daten

  • Vergleiche Trends über Zeit: Beobachte die Entwicklung deiner CyberSecurity KPIs über einen längeren Zeitraum, um Trends zu identifizieren. Ein Anstieg der Anzahl von Sicherheitsvorfällen oder eine verlängerte Mean Time to Detect (MTTD) kann auf neue Bedrohungen oder Schwachstellen in deinen Sicherheitsmaßnahmen hinweisen.
  • Setze Benchmarks: Vergleiche deine CyberSecurity KPIs mit Branchenstandards oder ähnlichen Unternehmen, um deine Sicherheitsleistung zu bewerten. Dies hilft dir, Bereiche zu identifizieren, in denen Verbesserungen erforderlich sind.
  • Analysiere die Ursachen: Wenn ein KPI nicht den Erwartungen entspricht, analysiere die zugrunde liegenden Ursachen. Identifiziere spezifische Schwachstellen oder Prozesse, die verbessert werden müssen, um die Sicherheitslage zu stärken.

Anpassung von Sicherheitsmaßnahmen basierend auf KPIs

  • Optimiere die Reaktionszeiten: Wenn die Mean Time to Repair (MTTR) oder Mean Time to Contain (MTTC) zu hoch ist, solltest du deine Incident-Response-Prozesse überprüfen. Investiere in Schulungen für das Sicherheitsteam oder implementiere automatisierte Tools zur schnelleren Reaktion auf Vorfälle.
  • Verstärke präventive Maßnahmen: Eine hohe Anzahl an Sicherheitsvorfällen oder eine Zunahme spezifischer Angriffsarten kann darauf hinweisen, dass präventive Maßnahmen, wie Firewalls, Antivirus-Programme oder E-Mail-Filter, verstärkt werden müssen.
  • Verbessere die Mitarbeiterausbildung: Ein Anstieg bei durch Phishing verursachten Sicherheitsvorfällen kann auf einen Bedarf an verbesserten Schulungen für Mitarbeiter hinweisen. Regelmäßige Trainings und Awareness-Kampagnen können das Risiko solcher Angriffe verringern.

Einsatz verschiedener Technologien um CyberSecurity KPIs zu verbessern

Security Information and Event Management (SIEM)

  • Funktion: SIEM-Systeme sammeln und aggregieren Log-Daten von verschiedenen Quellen im Netzwerk, analysieren diese Daten in Echtzeit, um Anomalien zu identifizieren, und alarmieren das Sicherheitsteam über potenzielle Sicherheitsvorfälle.
  • Nutzen für MTTD, MTTC, MTTR: SIEM kann die MTTD drastisch reduzieren, indem es eine schnelle Erkennung von Sicherheitsvorfällen ermöglicht. Es unterstützt auch die Eindämmung und Untersuchung, was MTTC und MTTR verbessert.

Endpoint Detection and Response (EDR)

  • Funktion: EDR-Tools bieten fortgeschrittene Überwachung und Analyse von Endgeräten, erkennen Bedrohungen und können automatische Reaktionen auf erkannte Vorfälle auslösen.
  • Nutzen für MTTD, MTTC, MTTR: Sie verbessern die MTTD durch die Erkennung von Bedrohungen auf Endgeräten und verkürzen die MTTC und MTTR durch automatisierte Reaktionsfähigkeiten.

Intrusion Detection Systems (IDS) / Intrusion Prevention Systems (IPS)

  • Funktion: Diese Systeme überwachen den Netzwerkverkehr auf verdächtige Aktivitäten und können Angriffe erkennen und/oder blockieren.
  • Nutzen für MTTD, MTTC: IDS/IPS verbessern die MTTD durch die frühzeitige Erkennung von Angriffen und tragen zur MTTC bei, indem sie Angriffe automatisch blockieren oder eindämmen.

Automatisierte Sicherheitsorchestrierung und automatisierte Reaktion (SOAR)

  • Funktion: SOAR-Plattformen integrieren verschiedene Sicherheitstools und automatisieren Reaktionsprozesse auf Sicherheitsvorfälle.
  • Nutzen für MTTC, MTTR: SOAR verbessert die MTTC durch schnelle Eindämmung und reduziert die MTTR durch automatisierte Untersuchungs- und Behebungsprozesse.

Cloud-basierte Sicherheitslösungen

  • Funktion: Cloud-basierte Sicherheitslösungen bieten Skalierbarkeit und Flexibilität bei der Überwachung, Erkennung und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle.
  • Nutzen für MTTD, MTTC, MTTR: Sie ermöglichen eine zentrale Überwachung und Verwaltung, was die Erkennung, Eindämmung und Behebung von Vorfällen beschleunigt.

Backup- und Wiederherstellungslösungen

  • Funktion: Effektive Backup- und Wiederherstellungslösungen sind entscheidend für die schnelle Wiederherstellung nach einem Sicherheitsvorfall.
  • Nutzen für MTTR: Sie sind entscheidend für die Reduzierung der MTTR, indem sie eine schnelle Wiederherstellung von Daten und Systemen nach einem Angriff ermöglichen.

Beispiele für die Nutzung von CyberSecurity KPIs zur Vorbeugung gegen zukünftige Angriffe

  • Schwachstellenmanagement: Durch die Überwachung der CyberSecurity KPIs für die Zeit bis zur Behebung von Schwachstellen kannst du sicherstellen, dass identifizierte Schwachstellen schnell geschlossen werden. Dies reduziert das Fenster, in dem Angreifer diese Schwachstellen ausnutzen können.
  • Anomalieerkennung: Die Analyse von CyberSecurity KPIs, die Netzwerkanomalien messen, ermöglicht es dir, ungewöhnliche Aktivitäten frühzeitig zu erkennen. So kannst du potenzielle Sicherheitsvorfälle untersuchen und abwehren, bevor sie Schaden anrichten.
  • Risikobewertung: Durch die Kombination verschiedener CyberSecurity KPIs kannst du ein umfassendes Risikoprofil deines Unternehmens erstellen. Dies ermöglicht dir, Ressourcen gezielt dort einzusetzen, wo sie den größten Einfluss auf die Verbesserung der Sicherheitslage haben.

Indem du CyberSecurity KPIs gezielt analysierst und auf Basis dieser Daten deine Sicherheitsmaßnahmen anpasst, kannst du nicht nur auf aktuelle Bedrohungen reagieren, sondern auch proaktiv Maßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Angriffe ergreifen.

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