Als Entscheidungsträger eines mittelständischen Unternehmens weißt du, wie wichtig die Sicherheit sensibler Daten ist. Wenn deine Mitarbeiter auch von zu Hause (oder unterwegs) arbeiten, sollten sie einige wesentliche Sicherheitsvorkehrungen treffen. Diese Maßnahmen sind nicht nur für den beruflichen Alltag, sondern auch im Privatleben von großer Bedeutung.
Empfiehl deinen Mitarbeitern einige vernünftige Maßnahmen zur Cybersicherheit – sie werden es dir danken, indem sie sowohl beruflich als auch privat sicherer von zu Hause aus arbeiten.
Warum soll das Home-Office-Heimnetzwerk geschützt werden
Im Gegensatz zum Unternehmensnetzwerk sind Heimnetzwerke weniger gut gesichert, was sie zu einem attraktiven Ziel für Cyberkriminelle macht.
Das Dilemma sind eine Unmenge an oft ungewarteten Geräten im Home-Office-Heimnetzwerk, die sich aktiv oder passiv mit dem Internet verbinden:
- Unterhaltung: Fernseher, Set-Top Boxen, Spielkonsolen
- Kommunikation: Smartphones, Tablets, WiFi, Router, Modems, Switches, Hubs
- Computer und Peripherie: Laptops, Workstations, Drucker, NAS
- Smarte Haushaltsgeräte: Smart Speaker, Assistenten wie Alexa, Photovoltaik, Smart-Home-Integration, Kühlschränke, Waschmaschinen und Thermostate
- Sicherheitsgeräte: Überwachungskameras, Smarte Türschlösser
- IoT Geräte: Smartwatches und Fitness-Tracker, Lampen und Lichtsysteme
- uvam.
Ein ungeschütztes Heimnetzwerk kann schwerwiegende Konsequenzen haben, sowohl für das Unternehmen als auch für den Mitarbeiter persönlich.
- Unternehmensdaten in Gefahr: Unzureichend gesicherte Heimnetzwerke können Hackern Zugang zu sensiblen Unternehmensdaten verschaffen. Dies kann zu Datendiebstahl, Erpressung oder finanziellen Verlusten führen. Ein Sicherheitsvorfall im Heimnetzwerk eines Mitarbeiters kann so das gesamte Unternehmen gefährden.
- Privatsphäre und persönliche Daten: Neben den beruflichen Daten sind auch die persönlichen Informationen der Mitarbeiter gefährdet. Cyberkriminelle können persönliche Daten stehlen und missbrauchen, was zu Identitätsdiebstahl und anderen privaten Sicherheitsproblemen führen kann.
- Verantwortung des Unternehmens: Als Entscheidungsträger eines mittelständischen Unternehmens trägst du eine Verantwortung für die Sicherheit der Daten und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Indem du Maßnahmen zum Schutz des Heimnetzwerks deiner Mitarbeiter förderst, minimierst du Risiken und erfüllst deine Compliance-Anforderungen.
- Steigerung der Produktivität: Ein sicheres Heimnetzwerk sorgt für einen reibungslosen Arbeitsablauf. Mitarbeiter können sich auf ihre Aufgaben konzentrieren, ohne sich Sorgen über potenzielle Cyberbedrohungen machen zu müssen. Dies fördert die Produktivität und das Vertrauen in die Arbeit von zu Hause.
WICHTIG: PCs von Gamern, die Cracks und Cheating-Tools nutzen, sie sind oft mit Malware verseucht.
Grundlagen der Netzwerk-Sicherheit fürs Home-Office-Heimnetzwerk
Um dein Home-Office-Heimnetzwerk effektiv vor Cyberbedrohungen zu schützen, sind grundlegende Sicherheitsmaßnahmen unerlässlich.
Im wesentlichen sollen die Maßnahmen, die auch im Unternehmen gelten zu Hause angewendet werden:
- VPN-Nutzung: Wenn der Mitarbeiter nicht in der Firma sitzt, sollte er ausschließlich mittels verschlüsseltem Datenverkehr in das Firmennetzwerk gelangen. Dies ist besonders wichtig bei der Nutzung öffentlicher WLAN-Netze und sorgt dafür, dass deine Daten sicher und privat bleiben.
- Sichere Passwörter: Starke und einzigartige Passwörter sind die erste Verteidigungslinie gegen Cyberangriffe. Verwende Passwörter mit einer Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Vermeide leicht zu erratende Informationen wie Geburtsdaten oder einfache Wörter.
- Festplatte verschlüsseln: Verschlüssele die Festplatten deiner Computer, um sicherzustellen, dass selbst bei einem physischen Diebstahl die Daten nicht ausgelesen werden können.
- Regelmäßige Updates: Halte alle Geräte im Heimnetzwerk auf dem neuesten Stand. Installiere regelmäßig Software- und Firmware-Updates, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen. Dies gilt für Computer, Smartphones, Router und alle anderen vernetzten Geräte.
- Anti-Malware-Programme: Installiere zuverlässige Antivirus- und Anti-Malware-Software auf allen Geräten. Diese Programme erkennen und blockieren schädliche Software, bevor sie Schaden anrichten kann.
- Achtsamer Umgang mit E-Mails und Downloads: Sei vorsichtig bei der Öffnung von E-Mails und Anhängen von unbekannten Absendern. Lade Software nur von vertrauenswürdigen Quellen herunter und überprüfe diese auf Malware.
- Cracks und Cheating Tools: Weder auf deinem PC noch auf dem deiner Frau oder deiner Kinder sollten jemals Hacks oder Cracks verwendet werden.
E-Mails nicht umleiten
Leite deine beruflichen E-Mails niemals auf eine private E-Mail-Adresse um. Datenschutz im Home Office bedeutet, dass du weiterhin dieselben Geräte, Software und E-Mail-Anbieter wie im Büro verwenden musst. Dies stellt sicher, dass sensible Informationen geschützt bleiben und die IT-Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens eingehalten werden.
WLAN schützen
Ein sicheres WLAN ist entscheidend, um dein Home-Office-Heimnetzwerk vor unbefugtem Zugriff und Cyberangriffen zu schützen.
Ein ungeschütztes WLAN ist wie eine offene Haustür – grob fahrlässig.
Hier sind einige essenzielle Maßnahmen, um die Sicherheit deines WLANs zu gewährleisten:
- Sichere Verschlüsselung aktivieren: Stelle sicher, dass dein WLAN-Netzwerk mit der neuesten und sichersten Verschlüsselung geschützt ist. WPA3 ist der aktuellste Standard und bietet die höchste Sicherheit. Sollte dein Router WPA3 nicht unterstützen, nutze mindestens WPA2. Vermeide veraltete Verschlüsselungen wie WEP, die leicht geknackt werden können.
- Router-Zugang sichern: Ändere die Standard-Anmeldeinformationen deines Routers. Standard-Benutzernamen und -Passwörter sind oft allgemein bekannt und ein leichtes Ziel für Angreifer. Verwende ein starkes, einzigartiges Passwort für den Router-Zugang.
- Fernzugriff deaktivieren: Viele Bedrohungen ergeben sich erst durch den Fernzugriff, deshalb standardmäßig deaktivieren.
- Netzwerknamen (SSID) anpassen: Vermeide die Verwendung von Informationen, die Rückschlüsse auf dich oder deine Geräte zulassen, in deinem Netzwerknamen (SSID). Ein neutraler Name erschwert es Angreifern, dein Netzwerk gezielt anzugreifen.
- Router aktualisieren: Halte die Firmware deines Routers auf dem neuesten Stand. Router-Hersteller veröffentlichen regelmäßig Updates, um Sicherheitslücken zu schließen. Automatische Updates können helfen, deinen Router stets aktuell zu halten.
- WPS deaktivieren: Wi-Fi Protected Setup (WPS) bietet eine bequeme Möglichkeit, Geräte mit dem Netzwerk zu verbinden, stellt jedoch ein Sicherheitsrisiko dar. Deaktiviere WPS, um diese Schwachstelle zu vermeiden.
- Firewall aktivieren: Aktiviere die integrierte Firewall deines Routers. Diese zusätzliche Schutzschicht hilft, unerwünschte Verbindungen zu blockieren und dein Netzwerk vor potenziellen Bedrohungen zu schützen.
- Gastnetzwerk einrichten: Erstelle ein separates Gastnetzwerk für Besucher oder Geräte, die nicht regelmäßig genutzt werden. Dies trennt dein Hauptnetzwerk von potenziell unsicheren Geräten und reduziert das Risiko eines Angriffs.
- Netzwerkzugriff kontrollieren: Überwache die Geräte, die mit deinem Netzwerk verbunden sind. Viele Router bieten die Möglichkeit, die Netzwerkaktivität zu überprüfen und unerkannte Geräte zu blockieren.
- Physische Sicherheit: Stelle deinen Router an einem sicheren Ort auf, der nicht leicht zugänglich ist. Dadurch verhinderst du, dass jemand physisch auf den Router zugreifen und Änderungen vornehmen kann.
Öffentliche WLAN-Hotspots meiden
Öffentliche WLAN-Hotspots wie in der Bahn, am Flughafen oder im Café sind sind oft unverschlüsselt, wodurch Zugangsdaten im Klartext übertragen werden können.
Mitarbeiter könnten angehalten werden stattdessen das Mobilfunknetz des Firmenhandys als Hotspot zu verwenden.
Unnötige und veraltete IT Netz nehmen
Wenn du die Internet-Verbindung nicht benötigst, dann trenne das Gerät am besten vom Netz. Dies gilt auch für Geräte, die keine Software Updates mehr bekommen. Alternativ (ist für Fortgeschrittene) kann auch ein eigenes Netzwerk im Home-Office-Heimnetzwerk eingerichtet werden, das von allen anderen Netzen getrennt ist. Mittels Firewall kann man für diese Geräte noch einen Zusätzlichen Schutz konfigurieren.
Clean Desk Policy auch im Home-Office
Arbeitest du mit sensiblen Daten? Lass Dokumente nicht einfach auf deinem Schreibtisch liegen. Bewahre sie in einem abschließbaren Schrank auf. Idealerweise hast du ein separates Arbeitszimmer, das du abschließen kannst. Falls nicht, sorge dafür, dass keine sensiblen Unterlagen offen herumliegen.
Auch wenn deine Kinder keine Industriespione sind, könnten sensible Daten unbeabsichtigt in einem TikTok-Video oder Instagram-Post auftauchen. Daher ist Vorsicht geboten.
Erkennung und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle
Selbst mit den besten Sicherheitsmaßnahmen kann es zu Sicherheitsvorfällen kommen. Daher ist es wichtig zu wissen, wie man diese erkennt und darauf reagiert, um Schäden zu minimieren und den normalen Betrieb schnell wiederherzustellen.
Melde einen Vorfall auch bei deinem Unternehmen, wenn im Home-Office-Heimnetzwerk etwas passiert:
- Das Unternehmen kann dir dabei oft helfen.
- Es ist viel schlimmer, wenn du diesen Vorfall mit in das Unternehmen nimmst und er sich dort ausbreitet
Schulungen
Regelmäßige Schulungen sind unerlässlich, um die Cybersicherheit auch im Home Office zu gewährleisten. Achte darauf, dass in den firmeninternen Schulungen auch spezifische Home-Office-Aspekte behandelt werden.
Mitarbeiter sollten lernen, wie sie ihre Heimnetzwerke schützen und auf verdächtige Aktivitäten reagieren können. Ergänze die Schulungen mit einem ansprechenden Video oder einem leicht verständlichen Einseiter, den die Mitarbeiter auch mit ihren Familien teilen können. Dies hilft, ein umfassendes Sicherheitsbewusstsein zu schaffen und sicherzustellen, dass alle im Haushalt die grundlegenden Sicherheitspraktiken verstehen und umsetzen können. So wird die Sicherheit sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld gestärkt.
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