Was ist Role-Based Access Control (RBAC)?

RBAC steht für Role-Based Access Control, ein Konzept zur Verwaltung von Netzwerk- und Computersicherheit, indem der Zugriff auf Informationen und Ressourcen auf Basis der Rollen der einzelnen Nutzer im Unternehmen beschränkt wird. Es ermöglicht eine effiziente und übersichtliche Zuteilung von Berechtigungen, die speziell auf die Bedürfnisse und Verantwortlichkeiten der Mitarbeiter abgestimmt sind.

RBAC unterstützt die Einhaltung von Compliance-Richtlinien, indem es sicherstellt, dass Mitarbeiter nur auf die Informationen zugreifen können, die sie für ihre Arbeit benötigen. Dies reduziert das Risiko von Datenlecks und internem Missbrauch.

Beispiel: Ein Unternehmens-ERP-System, in dem Mitarbeitern basierend auf ihrer Position im Unternehmen unterschiedliche Zugriffsrechte zugeordnet sind. Beispielsweise haben Buchhalter Zugriff auf das Finanzmodul, während Vertriebsmitarbeiter auf das Kundenbeziehungsmanagement-Modul (CRM) zugreifen können.

Was genau bedeutet Role-Based Access Control (RBAC)?

RBAC ist ein Ansatz zur Zugriffssteuerung, bei dem nicht einzelne Personen, sondern Rollen Berechtigungen zugewiesen bekommen. Diese Rollen spiegeln oft die Position oder die Aufgaben eines Mitarbeiters im Unternehmen wider. Wenn einem Nutzer eine Rolle zugewiesen wird, erhält er damit automatisch die Berechtigungen, die für diese Rolle definiert sind. Das vereinfacht die Verwaltung von Zugriffsrechten, da Berechtigungen zentral für Rollen und nicht individuell für jeden Nutzer festgelegt werden.

Warum ist RBAC besonders für mittelständische Unternehmen wichtig?

Für mittelständische Unternehmen bietet RBAC den Vorteil, dass es die Sicherheit durch eine strukturierte Vergabe von Zugriffsrechten verbessert. Durch die Definition von klaren Rollen und entsprechenden Zugriffsrechten kann der Zugang zu sensiblen Informationen und Systemen besser kontrolliert werden. Dies reduziert das Risiko von Datenlecks oder unbefugtem Zugriff. Gleichzeitig vereinfacht RBAC die Verwaltung von Benutzerrechten, was besonders für Unternehmen mit begrenzten IT-Ressourcen von Vorteil ist.

Wie setzt man RBAC effektiv in einem Unternehmen um?

Die effektive Umsetzung von RBAC beginnt mit der Identifizierung und Definition der verschiedenen Rollen innerhalb des Unternehmens. Anschließend werden diesen Rollen spezifische Zugriffsrechte zugeordnet. Es ist wichtig, dass diese Rollen und Berechtigungen regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, um Änderungen in den Geschäftsprozessen oder in der Personalstruktur Rechnung zu tragen.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Implementierung von RBAC?

Die größten Herausforderungen bei der Implementierung von RBAC liegen in der korrekten Definition der Rollen und der damit verbundenen Berechtigungen. Es kann schwierig sein, ein Gleichgewicht zwischen zu generellen und zu spezifischen Rollen zu finden. Zu generelle Rollen können die Sicherheit gefährden, während zu spezifische Rollen die Verwaltung komplex und unübersichtlich machen. Zudem erfordert die Einführung von RBAC eine kulturelle Veränderung im Unternehmen (Change Management), da Mitarbeiter sich an neue Prozesse und Strukturen anpassen müssen.

Welche Alternativen gibt es zu RBAC?

DAC (Discretionary Access Control): Bei diesem Modell liegt die Entscheidung über die Zugriffsrechte bei den Eigentümern der Ressourcen oder Informationen. z.B. in einem Dokumentenmanagementsystem, in dem der Ersteller eines Dokuments anderen Benutzern Lese- oder Bearbeitungsrechte erteilen kann. Auch Windows und Linux verwenden DAC. Durch SELinux oder AppArmor kann auch ein MAC System bei Linux eingeführt werden.

MAC (Mandatory Access Control): MAC ist ein strenges, von der Unternehmenspolitik vorgegebenes Zugriffskontrollsystem, das die Zugriffe basierend auf festgelegten Sicherheitsklassifikationen steuert. MAC wird in hochsensiblen Bereichen eingesetzt, wo die Sicherheit von größter Bedeutung ist, wie in militärischen Einrichtungen, Regierungsbehörden oder in Unternehmen, die mit vertraulichen Daten arbeiten

ABAC (Attribute-Based Access Control): ABAC ist ein flexibler Zugriffskontrollmechanismus, der auf einer Vielzahl von Attributen (Benutzer-, Ressourcen- und Umgebungsattributen) basiert, um Zugriffsentscheidungen zu treffen. z.B. Ein Cloud-Speicherdienst, der den Zugriff auf Dateien basierend auf dem Standort des Benutzers, der Uhrzeit und der Sensibilität der Datei regelt.

PBAC (Policy-Based Access Control): PBAC steuert den Zugriff durch die Auswertung von Sicherheitsrichtlinien, die festlegen, unter welchen Bedingungen Zugriffe gewährt oder verweigert werden. z.B. Ein Gesundheitsinformationssystem, das Richtlinien verwendet, um zu bestimmen, welche medizinischen Daten von Ärzten, Pflegepersonal oder Verwaltungspersonal unter bestimmten Bedingungen eingesehen werden dürfen.

ACLs (Access Control Lists): ACLs sind Listen, die festlegen, welche Benutzer oder Systeme auf eine Ressource zugreifen dürfen und welche Operationen sie ausführen können. ACLs werden direkt an die Ressourcen angehängt. z.B. Ein Netzwerkgerät wie ein Router oder Switch, das ACLs verwendet, um zu steuern, welcher Verkehr durchgelassen wird, basierend auf IP-Adressen und Portnummern.

Artikel teilen!

Du willst das Thema Cybersecurity professionell angehen und systematisch die Cyber-Resilienz verbessern?